Wenn mich Menschen fragen, was ich beruflich mache und dann „Ich bin ein Medium“ hören, dann machen die meisten zuerst große, erstaunte Augen. Da ich ohne wallende Kleider oder Glaskugeln unterwegs bin, sondern meist in Jeans und Sneakers, ist es eben eine unerwartete Antwort. Doch im nächsten Augenblick erzählen sie mir von ihren eigenen „seltsamen“ Erlebnissen und ihren Erfahrungen mit dem Tod von nahestehenden Menschen. Oder sie stellen gleich ganz viele Fragen. Die häufigsten sind hier aufgelistet.
Was macht man eigentlich als Medium?
Es gibt unterschiedliche Arten der Medialität, die bekanntesten sind: Psychic Mediumship (sensitive Medialität), Evidential Mediumship (beweisführende Medialität, Jenseitskontakte) und Trance Mediumship (das Arbeiten in der Trance). Die genauen Unterschiede und was Trance-Medialität so besonders macht, erkläre ich in diesem Video.
Kurz gesagt: Als Medium verbindet man sich entweder mit dem Energiefeld des Klienten oder mit der Geistigen Welt und stellt Kontakte zu Verstorbenen oder Geistführern (bzw. einer Höheren Intelligenz) her, im Falle von Energie-Arbeit auch sehr stark zur Heilenergie der Geistigen Welt.
Psychic Mediumship oder sensitive Medialität ist eine Art „Aura-Reading“, bei dem ich mich in Ihr Energiefeld hineinfühle und Informationen einhole, welche Blockaden Ihnen gerade besonders zu schaffen machen und was es mit diesen auf sich hat. Selbstverständlich ist das Ziel dabei, nicht nur genau zu ermitteln, woher ein bestimmtes Muster kommt, sondern dieses aufzulösen – und damit die einhergehenden, belastenden Emotionen.
Im zweiten Fall, also bei der Herstellung von Kontakten zum Jenseits bzw. der geistigen Welt, verbinde ich mich nach oben, und „übersetze“ die Botschaften von jemandem aus der geistigen Welt. Das können Verstorbene sein, die einem nahe waren, aber auch Geistführer. Bei einem professionell hergestellten Kontakt ist eine beweisführende Vorgehensweise wichtig, das heißt, das Medium muss den Kontakt so genau beschreiben können, dass es für den Klienten eindeutig ist, um wen es sich handelt. Im Falle von Verstorbenen sind das also überprüfbare Informationen und Beschreibungen, die nicht einfach auf 90% der Menschen zutreffen, sondern sehr spezifisch sind.
In der Trance-Medialität geht es um einen erweiterten Bewusstseinszustand, über den wir mit der Energie und Intelligenz der Geistigen Welt in Kontakt treten und diese zum Klienten hinunterbringen können. Dies wird oft als sehr heilsam empfunden und vor allem auch als sehr lösend und entspannend.
Mit welchen Anliegen und Themen kommen die Menschen zu dir?
Die meisten Menschen, die zu mir kommen, möchten einfach ein belastendes Problem lösen: Stress in der Beziehung, berufliche Schwierigkeiten, belastende Emotionen wie Angst, Wut oder Traurigkeit zum Beispiel. Das vorrangige Ziel ist, den Ursprung der alten Muster zu „knacken“. Bei vielen Menschen sind es auch hartnäckige, körperliche Symptome (natürlich nach ärztlicher Abklärung), deren energetische Ursache aufgespürt und gelöst werden soll. Mit konkreten Informationen lassen sich Dinge nunmal leichter angehen. Und alleine die Erkenntnis, woher etwas kommt, hat schon etwas Lösendes an sich.
Bei einigen Menschen steht tatsächlich der Wunsch nach einem Jenseits-Kontakt im Vordergrund, mit dem Ziel ihnen bei der Trauerbewältigung zu helfen oder auch um sich Unterstützung zu holen.
Andere wiederum kommen zu mir, eine bessere Verbindung zu seinem geistigen Team aufzubauen. Denn wir alle haben geistige Helfer, auch wenn nicht alle daran glauben 😉
Das mit den medialen Fähigkeiten - könnte das jeder?
Das kann natürlich nicht jeder, aber das kann jeder lernen.
Es ist wie bei einem Tisch! Einen Tisch bauen könnte im Prinzip jeder von uns. Nur werden manche Tische eben hübscher und stabiler ausfallen, je nach Talent, Ausbildung und Erfahrung. Und je mehr man sich mit etwas beschäftigt, je lieber man es macht – desto besser wird man einfach darin.
Wie bei allen anderen Berufen ist es so, dass es einfach Menschen gibt, denen etwas leichter fällt als anderen. So wie es Menschen gibt, die handwerklich geschickt sind und andere, die gut mit Zahlen umgehen können. Für meine Steuerberaterin ist also meine Arbeit ein unergründliches Mysterium, genauso wie für mich die Arbeit meiner Steuerberaterin 😉 .
Es ist im Grunde eine Art geistiges Handwerk, an die man aber sehr verantwortungsbewusst und sensibel herangehen muss. Was die meisten dabei unterschätzen ist, wie viel Engagement und Disziplin (ich mag dieses Wort auch nicht besonders) es erfordert, diese Tätigkeit professionell ausüben und das nötige Energie-Level konstant halten zu können.
Widerspricht das nicht völlig der Wissenschaft?
Nein, es ist nur so, dass diese Art der Forschung nur selten an die große Glocke gehängt wird. Warum das so ist, ist eine längere Geschichte, hier ein paar spannende Bücher, Artikel und auch Videos zum Thema:
Dr. Gary Schwartz, The Afterlife Experiments: Breakthrough Scientific Evidence of Life After Death, 2002.
Dr. Oliver Lazar, Jenseits von Materie: Bewegende Erfahrungen eines Wissenschaftlers mit der geistigen Welt und seine Jenseitsforschung, 2022.
Hier eine Auswahl von interessanten Forschungspublikationen zum Thema Medialität:
AJ Rock, J Beischel. GE Schwartz, Thematic Analysis of Research Mediums‘ Experiences of Discarnate Communication, Journal of Scientific Exploration, 2008, 22, 179-192.
J Beischel, GE Schwartz, Anomalous information reception by research mediums demonstrated using a novel triple-blind protocol. EXPLORE: The Journal of Science & Healing, 2007, 3,23–27
AE Roy, TJ Robertson, A double-blind procedure for assessing the relevance of a medium’s statements to a recipient. Journal of the Society for Psychical Research, 2001, 65,161–174.
GE Schwartz, LGS Russek, LA Nelson, C Barentsen. Accuracy andreplicability of anomalous after-death communication across highly skilled mediums. Journal of the Society for Psychical Research, 2001, 65,1–25.
Ist das nicht irgendwie gefährlich?
Nein, wenn man weiß, was man tut und professionell vorgeht. Medialität ist ein sehr starkes und effizientes Werkzeug und wie es mit allen Werkzeugen so ist, man sollte damit nicht herumspielen, sondern sie entsprechend gekonnt einsetzen.
Alles, was man aussendet, kommt bekanntlich zu einem zurück. Gerade bei Energiearbeit und Medialität kommt das besonders zum Tragen, deshalb ist die Intention der Kontaktaufnahme von großer Bedeutung. Wer solche Dinge aus Neugier oder Spielerei macht, wird eben etwas ernten, was damit in Resonanz geht. Wer es mit Respekt und aus Liebe macht, bekommt klarerweise entsprechend andere Ergebnisse. Der geistigen Welt kann man dahingehend nichts vormachen.
Durch verfälschte Darstellungen von Spiritismus und Medialität in vielen Büchern und Filmen machen diese Themen vielen Menschen unnötig Angst. Aber wie bei vielen anderen Themen: Wenn man sich damit beschäftigt und weiß, wie es abläuft, wenn es verständlich wird, dann verschwinden die Bedenken ebenso.
Wie soll ich mich auf eine Sitzung vorbereiten?
Vor einer Sitzung bei mir gibt es tatsächlich einige Dinge zu beachten: Hinweise zu Sitzungen.
Am wichtigsten ist es, mit einer offenen, positiven Einstellung in die Sitzung zu gehen und davor auch eine klare Intention zu haben – denn das, was wir aussenden, kommt schließlich zu uns zurück.